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Aus einem Artikel über
Immunchemischer HPV L1-Kapsidnachweis am gynäkologischen Abstrichpräparat:
Prognostischer Marker für leichte/mäßige Dysplasie

Da das L1-Kapsidprotein eines der Hauptangriffspunkte für die T-zellvermittelte Immunabwehr ist, kam das Immunsystem gegen die dysplastisch veränderten Zellen vorgehen und eine Remission der intraepithelialen Läsion begünstigen. Dies passt zu der in unserer Studie beobachteten Remissionswahrscheinlichkeit von altersunabhängig etwa 70 %, bei den über 30jährigen Frauen von mehr als 80 %. Wie oben dargelegt, entgehen infizierte Epithelzellen bei fehlender oder hochgradig verminderter L1-Proteinsynthese ***der Immunerkennung***. Dies interferiert auch mit der Induktion einer Antikörpersynthese, die vor endo- und exogener Reinfektion schützt. Die dysplastisch veränderte Zelle kann vom Immunsystem unerkannt klonal expandieren und in dem Prozess der malignen Transformation fortschreiten. Hiermit übereinstimmend fanden wir in etwa 76 % der L1-Kapsidprotein negativen Fällen eine Progression. In einer retrospektiven histologischen Studie von CIN1-Biopsaten wurden diese Beobachtungen bestätigt. Von den L1-Kapsidprotein-positiven CIN1-Läsionen zeigten altersunabhängig 21 von 29 Fällen (72%) im Verlauf eine Remission. Unter den 38 L1-Kapsidprotein negativen Fälle mit diffuser positiver Reaktion mit dem Antikörper gegen p16/INK4a (als Surrogatmarker für eine HR-HPV Infektion (10) wiesen 24 (63 %) eine Progression auf. An 50 CIN2/3 Läsionen trat bei L1-Kapsidprotein negativen Fällen immer eine Progression ein. Remissionen wurden in dieser Studie nicht beobachtet.